Mehr als 800 Jahre Geschichte
Die Geschichte von Madulain begann um das Jahr 1200. Scrollen Sie sich durch die wichtigsten Ereignisse dieses kleinen Orts im Oberengadin.
Über die Herkunft des Namens «Madulain» gibt es verschiedene Annahmen:
- Madulene wird in der Literatur von Metallum abgeleitet und mit dem früheren Eisenerzabbau am Bach Es-cha in Verbindung gebracht.
- Medio Lacu bedeutet «in der Mitte der Seen». Dies könnte eine andere Erklärung für den Ursprung des Namens Madulain sein.
2021
Eröffnung der neuen zentralen Abwasserreinigungsanlage ARA Furnatsch in S-chanf, welche sich über die Gemeinden von St. Moritz bis S-chanf erstreckt;
2020
Schliessung der Vinothek in der Via Príncipela; in den Räumlichkeiten wird neu die MOITA eröffnet, ein Lebensmittelgeschäft das portugiesische Spezialitäten führt;
Ausbau des Schutzdammes Vallatscha oberhalb des Dorfes Richtung Zuoz; der Schutzdamm soll das Dorf vor Lawinen und Rüfen (Erdlawinen) schützen.
2019
Sanierung der Bahnunterführung durch die Rhätische Bahn;
Umwidmung der ehemaligen Kantine im Werkhof zu einer Gästelodge mit privatem Betreiber;
2016
Umbau der Alpwirtschaft Alp Es-cha Dadour; neu sind eine Käserei, ein Restaurationsbetrieb und eine kleine Lodge für Sommer und Winter.
2015
Erweiterung der Holzschnitzelheizung durch eine zweite Ofenlinie;
Eröffnung der Galerie La Suosta in der Via Princípela; diese ist dem Werk des Engadiner Künstlers Jacques Guidon (1931-2021) gewidmet.
2013
Eröffnung der Galerie La Stalla in der Via Príncipela;
2011
2010
Ausbau der Chesa Seja zu einem Mehrfamilienhaus; zuvor beherbergte das Gebäude die Geschäftsräume der Romedi Weine AG;
Ausbau der Chesa Perini zu einem Mehrfamilienhaus, die zuvor von der Bündner Kraftwerke AG als Personalgebäude genutzt wurde;
2009
Einstellung des Lebensmittelverkaufs durch die Romedi Weine AG in der Gewerbezone;
Kauf des Hotels Stüva Colani von der Romedi Weine AG durch die Gemeinde; vor dem Wiederverkauf wird erstmals eine Hotelzone geschaffen, um das Hotel zu erhalten. Weiters werden auf der Parzelle Parkplätze und die Autoeinstellhalle Prasüras errichtet.
2008
Übernahme der Romedi Weine AG (seit 1850) durch die Plozza Vini in Brusio;
2007
Einrichtung einer Infostelle der neu gegründeten Tourismusorganisation ESTM (Engadin St. Moritz) in der Chesa Cumünela (Gemeindehaus);
Fertigstellung und Einweihung des Renaturierungsprojekts im Auengebiet San Batrumieu; ein Naturlehrpfad dokumentiert die Renaturierung des Inn Flusses.
Erstellung der Abwasserleitung Samedan bis S-chanf für die spätere Nutzung durch die neue Abwasserreinigungsanlage ARA Furnatsch (2021);
2006
Gründung eines Stockwerkseigentums (StweG) in der Chesa Commerciela und Einzug verschiedener Geschäfte (Weinhandlung, Coiffeur, Kerzenzieher, Künstleratelier, Büroräume);
Umzug der Romedi Weine AG in die Gewerbezone und Neueröffnung einer Vinothek mit integriertem Lebensmittelverkauf per 1.12.2006;
2005
Schliessung des labormedizinischen Forschungsinstituts Amplimmun AG an der Sonnenuhr; das Firmengebäude wird zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut und in Chesa Rösa umbenannt.
Schaffung der Zone für Einheimische im Gebiet Fops und Eintragung im Quartierplan. Laut gesetzlicher Regelung soll dies die Wohnungsnot von Einheimischen in Touristenorten lindern. Die Gemeinde errichtet eine Autoeinstellhalle in Fops.
Umbau der alten Säge zum Werkdienstgebäude der Gemeinde;
Umbau des Palazzo Josty zu einem Mehrfamilienhaus; das Gebäude befand sich seit 1967 im Besitz der Stadt Zürich und wurde als Haushaltungsschule genutzt. Die Umwidmung wird durch einen privaten Investor umgesetzt.
Neubau des Hotel Garni Chesa Seraina in der Via Maistra durch einen privaten Investor; 2015 kommt es zu Verkauf und Schliessung und 2019 zu einer neuerlichen Inbetriebnahme.
Neubau der Chesa Commerciela (Gewerbehaus) durch die Gemeinde und Umzonung des Gebiets in Gewerbezone;
2003
Kauf des Ladenlokals in der Chesa Spuonda durch die Gemeinde; der Laden wird durch die Volg Konsumwaren AG betrieben, eine Lebensmittelhandelskette, die auf Dorfläden spezialisiert ist.
Schliessung des Bahnhofsschalters und Automatisierung des Ticketverkaufs; auch die Poststelle wird aufgelöst, da der Bahnhof zuletzt durch die Post betrieben wurde.
2002
Eröffnung des Golfplatzes Zuoz/Madulain;
1999
Eröffnung des öffentlichen Busverkehrsbetriebes Oberengadin mit Integrierung des Schulbusses der Gemeinden La Punt Chamues-ch, Madulain und S-chanf; Das Liniennetz umfasst mehr als 200 km.
1999
Eröffnung des 19,1 km langen Vereina-Tunnels und Einführung des Halbstundentakts der Rhätischen Bahn in Madulain;
1999
1998
Die Schweizer Reisekasse (Reka) kauft die Chesa Raschér (ehemals Chesa Sur) und eröffnet das Reka Ferienhaus mit 16 Ferienwohnungen; Reka ist eine Schweizer Organisation für Sozialtourismus.
1998
Gründung der Golf Zuoz AG;
1998
Gründung der Tourismusorganisation Plaiv (TOP) Engadin und der Wirtschaftsorganisation Plaiv (WOP) durch die Gemeinden La Punt Chamues-ch, Madulain, Zuoz und S-chanf;
1996
Einbau von Urnennischen im Friedhof;
1996
Bau und Fortsetzung der «neuen» Alpstrasse ab ca. 1960 m.ü.M. über Zuozer Boden bis zur Alp Es-cha Dadour;
Kauf des Grundstücks der Romedi Weine AG neben dem Bahnhof und der Bushaltestelle durch die Gemeinde; um den darauf befindlichen Zeltplatz zu erhalten, kommt es zur sowie Umzonung,; Der neue private Betreiber errichtet darauf ein Betriebsgebäude sowie Standplätze für Wohnwagen und stellt von Sommer- auf Ganzjahresbetrieb um.
1995
Aufhebung der Milchsammelstelle im Gemeindehaus. In Folge wird die Milch vom LKW direkt bei den Landwirten abgeholt. Die Bevölkerung bezieht die Milch direkt bei den Landwirten. Nur im Sommer wird die Milch von der Alp Es-cha Dadour noch durch die Pipeline in den ehemaligen Milchannahmeraum transportiert. 2010 wird die Pipeline stillgelegt, weil die Milch auf der Alm zu Käse verarbeitet wird.
1995
Waldsuperficies: Der Vertrag mit der Stiftung Nationalpark wird erneuert und abgetreten. D.h. die Gemeinde Madulain verzichtet auf die Waldnutzungsrechte im Val Trupchun.
1995
Wald / Weide Ausscheidung und Waldbewirtschaftungsplan;
1995
«Kulinarium 5», ein Zusammenschluss von fünf regionalen Restaurantbetrieben, initiiert den ersten Strassenbrunch vor dem Restaurant Colani in Madulain. Es kochen die Spitzenköche G. Stöhr, L. Rosenblatt, P. Graber und E. Hitzberger;
1995
Bau des Werkgebäudes anstelle des Nitridgebäudes und des Feuerwehrmagazins; das neue Werkgebäude wird von der Werkgruppe und der Feuerwehr gemeinschaftlich genutzt.
1994
Neubau des Firmengebäudes der Amplimmun AG an der Sonnenuhr; das Unternehmen produziert und vertreibt Präparate für labormedizinische Forschung und Diagnostik und hat seinen Hauptsitz in Stuttgart.
1990
Waldbauprojekt: Bau der Waldstrasse Sur Chasté;
1989
Die kantonale Revision des Baugesetzes führt zur Ergänzung von Gemeinde-Baugesetz und Zonenplänen sowie generellen Gestaltungsplänen und Erschliessungsplänen;
1989
Durchführung des ersten Coppa Colani Curling-Turniers in Zuoz;
1987/1989
Kauf der im 17. Jh errichteten Chesa Strimer durch die Gemeinde; der Ausbau erfolgt durch die Architekten Heinrich Bauder und Gianni Secchi;
1987
Fortsetzung der Melioration und Güterzusammenlegung von 1984 – Ausbau und Verbreiterung der neuen Alpstrasse bis ca. 1960 m.ü.M.;
1987
Überschwemmungen des Inns und der Ova d’Es-cha durch tagelange Regenfälle und Schneeschmelze im Juli; die Gemeindefeuerwehr dämmt die Ova d’Es-cha ein.
1984
Bau der Umfahrungsstrasse von Madulain bis S-chanf führt zu Melioration und Güterzusammenlegung; die Neuordnung der Parzellen auf der rechten Seite des Inn ermöglicht eine neue Nutzung.
1981
Neupflästerung und Beleuchtung der Via da Baselgia;
1981
Beschluss des generellen Gemeinde-Baugesetzes und der Zonenpläne durch die Gemeindeversammlung;
1980
Bau des Verbandskanals (Abwasserreinigungsanlage) von La Punt bis S-chanf;
1977-1980
Bau der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Furnatsch, des Abwasserverbandes und des Verbands-Transportkanals Suot Funtauna Merla – gemeinsam mit den Gemeinden La Punt Chamues-ch, Madulain, Zuoz und S-chanf;
1977
Wachstum der Gemeinde durch den Zweitwohnbau; Neubau eines grösseren Wasserreservoirs 1780 m.ü.M.;
1976
Eröffnung der Via Segantini (heute Via Engiadina) auf der linken Talseite auf ca. 1880 m.ü.M. von La Punt bis Zuoz;
1974
Gründung des Schulverbandes La Plaiv für die Sekundar- und Realschule der Gemeinden La Punt Chamues-ch, Madulain, Zuoz und S-chanf;
1974
Bau des Waldweges Pschaidas mit einer Länge von 1080m;
1973
Ausbau des etwa 1700 erbauten Gemeindehauses durch den Architekten Tino;
1970
Einsetzen des Baubooms durch Stockwerkeigentumswohnungen; Grund ist die große Nachfrage nach Zweitwohnsitzen;
1964
Bau der Hydrantenleitung im Dorf;
1961
Letzte Vergrösserung des Nationalparkes mit Val Trupchun, wo unter anderem die Gemeinde Madulain mit der Wald-Abteilung 20 eine Waldsuperficie mit einer Fläche von ca. 41 ha besitzt. Die Eidgenossenschaft entschädigt die Gemeinde mit Fr. 2400.00 pro Jahr;
1939
Aktion zur Stärkung des patriotischen Selbstbewusstseins durch die Landesausstellung in Zürich; diese lädt Gemeinden ein, sich mit ihren Wappen symbolisch einzubringen. In Folge erhält Madulain – wie viele andere Gemeinden auch – ein neues Gemeindewappen.
1936
Verlegung des Friedhofes auf die Geländeterrasse über der Bahnlinie am Südwestrand des Gemeindeterritoriums, ca. 600 Meter vom Dorfrand entfernt, in einen lichten Lärchenwald;
1935-1938
Bau der «neuen» Alpstrasse;
1913
Inbetriebnahme der Bahnlinie zwischen St. Moritz und Scuol;
1911
Bau des Bahnhofes von Madulain; eine Fassadenrenovation erfolgt 1991.
1908
Kinder von Madulain besuchen die Schule in Zuoz – eine Lösung, die sich bis heute hält;
1904
Kinder von Madulain besuchen die Schule in La Punt Chamues-ch;
1904
Gründung einer Privatschule im Haus Paulin Ratti (unterhalb der Rhätische Bahn-Barriere); diese wird von Schülern aus dem ganzen Engadin besucht.
1903
Erstellung des Kraftwerkes Madulain durch die Bündner Kraftwerke Klosters;
1874
Eindämmung von Flaz und Inn von Punt Muragl bis La Punt; damit erhöht sich die Überschwemmungsgefahr von Madulain bis S-chanf.
1860
Verlegung (Neubau) der Engadinerstrasse zwischen La Punt und Madulain vom rechten an das linke Innufer;
1826
Verpachtung der Alp Prünella an die Familie Orlandi mit einer Pachtdauer bis zum Aussterben des Geschlechts; Der Pachtzins beträgt zunächst zwei Laib Käse und später 255.90 Franken.
1793
Erstellung der Charta Geografica von La Punt Chamues-ch und Madulain durch Conradin Colani – ergänzt durch einen Parzellenplan;
1790
Bau der Chesa Romedi für landwirtschaftliche Zwecke und eines Pferdestalls für Säumertransporte Richtung Süden; in den 1920-er Jahren Kurlager für lungenkranke Kinder und Jugendliche, wird das Gebäude heute als Ferienlager genutzt.
1643
Ältestes, heute erhaltenes Datum an einem Haus in Madulain;
1566
Ein grosser Teil der Dorfbevölkerung fällt der Pest zum Opfer. Zuoz verbietet den Madulainern ihre Toten auf dem Zuozer Friedhof zu bestatten. In Folge müssen diese auf dem Feld beerdigt werden.
1543
Rechtshandel in S-chanf betreffend der Waldnutzung im Val Scarl und im Val Chamuera (Zuoz); Holz bildet oft das einzige Einkommen für die Gemeinden und um deren Existenz zu sichern, kommt es zur Bildung der Sondereigentumsform der Waldsuperficies; dabei unterscheidet man zwischen Territorial- und Waldnutzungsrechten. So erhält die Gemeinde Madulain die Rechte für alles am Boden Wachsende (Waldnutzung) und die Territorialrechte bleiben bei der Gemeinde S-chanf.
1543
Madulain löst sich definitiv von der Gemeinde Zuoz.
1538-43
Die Territorialteilung im Oberengadin führt zur Aufteilung des «Cumoen Grand» (dt.: das große Dorf) in die Dorfgemeinden. Die damals festgelegten Gemeindegrenzen gelten im wesentlichen noch heute, aber Madulain bleibt eine Fraktion von Zuoz.
1527
Einführung der romanischen Schriftsprache Puter in Zuoz durch Gian Travers (1483-1563), Politiker und Verfasser des Epos «Chianzun da la guerra dal Chasté d› Müs» (1527) und Jachiam Bifrun (1506-1572), Richter, Landammann und Übersetzer des neuen Testamentes (Katechismus) ins Romanische Puter (1552);
1554
Einführung der Reformation in Madulain;
1515
Fertigstellung der spätgothischen Kirche durch Meister Bernhard von Puschlav;
Renovationen erfolgten 1672, 1745-1752, 1923, 1963 und 1995.
1420
Die Zollburg Guardaval wird obsolet und wie viele andere Zollburgen zerstört.
1441 und 1454
Erwähnung einer Kirche namens San Batrumieu (Apostel von Jesus) unterhalb von Madulain;
1370
Erste Erwähnung einer Kirche in Madulain;
1320
Einteilung des Oberengadin in drei Pleivs (Pfarreien) mit je einer Taufkirche:
– Zuoz (S-chanf, Madulain, La Punt, Chamues-ch);
– Samedan (Bever, Samedan, Celerina, Pontresina);
– St. Moritz (Silvaplana und Sils);
1237-1251
Bau der Zollburg Guardaval (grosser und kleiner Zoll) Madulain, durch Volkard von Neuburg, Bischof in Chur;
ca. 1200
Betrieb von Metallschmelzöfen, Schlacken-Funde an der Ova d’Es-cha;